Wichtiges zu unserer Hundevermittlung

Liebe Interessierte,
schön, dass Sie zu uns gefunden haben und sich für ein Tier aus dem Tierschutz interessieren.
Wir möchten Ihnen gerne im Vorfeld etwas zu unseren Vermittlungskriterien erzählen.
Denn gerade die Vermittlung der Hunde gestaltet sich immer schwieriger, da die Schere zwischen den Erwartungen der Menschen, die zu uns kommen, um einen Hund kennenzulernen und den Eigenschaften der Hunde, die bei uns sind, immer mehr auseinander klafft.

Unsere Hunde sind in den seltensten Fällen nette, einfache, familientaugliche Kandidaten.
Wir beherbergen derzeit Hunde, die entweder wegen mangelnder Erziehung ihre Halter überforderten oder die wegen Beißvorfällen bei uns abgegeben oder gar beschlagnahmt wurden.
Dies macht die Vermittlung schon generell schwieriger.

Einige unserer Schützlinge müssen vor Abgabe zum Wesenstest. Hier erläutern wir bei ernsthaftem Interesse gern, worauf die zukünftigen Besitzer achten müssen. Diejenigen, denen dies erspart bleibt, sind deshalb nicht weniger anspruchsvoll und benötigen Menschen mit Hundeerfahrung und Hundeverstand.
Und oft reicht es aber auch bei unseren 'Insassen' leider nicht aus, 15 Jahre einen Labradoodel gehabt zu haben, sondern es benötigt vor allem eine gute Kenntnis in Sachen 'Hunde richtig lesen können'.
Die meisten Vorfälle hätten vermieden werden können, wären die Signale der Hunde erkannt und ernst genommen worden.

Genauso wichtig wie das Erkennen von Signalen ist die Erkenntnis,  dass es sich bei unseren Hunden zum Großteil um entweder mitten in der Pubertät steckende 'Rüpel' handelt oder um bereits erwachsene Hunde mit einem teilweise gefestigten Wesen und erlerntem Verhalten.
Ein Neuanfang mit einem unserer Hunde ist dementsprechend eben kein Neuanfang wie mit einem 12 Wochen alten Welpen.

Und - Tierheimhunde versinken in den seltensten Fällen in tiefer Dankbarkeit,  dass man sie nun 'gerettet' hat und tun nicht ab Tag Eins im neuen Heim bedingungslos alles fürs neue Herrchen oder Frauchen.
Den Satz "Der muss nur raus aus dem Tierheim und braucht nur Liebe " können wir zum Einen nicht mehr hören, zum anderen kommen die Hunde, die an Leute mit dieser Einstellung vermittelt werden erfahrungsgemäß in den ersten vier Wochen wieder zu uns zurück.

Nur Liebe formt nämlich gern mal ungehaltene, fordernde und im schlechtesten Fall 'unfreundliche' Hunde.
Was unsere Schützlinge brauchen, ist ein stabiles Zuhause, Menschen mit Hundeverstand, Geduld Konsequenz, Durchhaltevermögen und dem nötigen Bewusstsein dafür, dass ein Hund immer auch Arbeit bedeutet und ein Tierheimhund oft eben noch mehr oder zummindest ganz andere Arbeit als ein Welpe.
Wer sich über all das im Klaren ist und Lust hat, einen unserer Hunde mal kennenzulernen, der kann sich gerne im Tierheim melden.